Mit über 200 Tempeln wird Chiang Mai nicht zu Unrecht die „Hauptstadt der Tempel“ genannt. Schlenderst du durch die Altstadt, kommst du alle paar Minuten an einer anderen beeindruckenden Tempelanlage vorbei und auch außerhalb der Stadt finden sich zahlreiche wunderschöne buddhistische Bauwerke. Ich kann dem Spruch „Kennst du einen, kennst du alle“ absolut nicht zustimmen. Klar gibt es Ähnlichkeiten, aber dennoch ist jeder Tempel anders und einzigartig. Jeder versprüht seinen eigenen besonderen Charme, egal ob er groß oder klein, mitten in der Stadt oder eingebettet in die Natur, am Straßenrand oder im Dschungel versteckt, prunkvoll oder eher schlicht ist. Einige dieser Tempel haben mir besonders gut gefallen, weshalb ich sie dir hier kurz vorstellen möchte.
Wat Doi Suthep
Der Wat Doi Suthep ist wohl der bekannteste Tempel von Chiang Mai, weshalb hier oft sehr viele Touristen anzutreffen sind. Obwohl er etwas außerhalb der Stadt liegt, solltest aber auch du ihn unbedingt besuchen. Der Tempel thront auf dem Berg Doi Suthep im gleichnamigen Nationalpark. Du kannst sehr einfach mit dem Taxi dorthin kommen, sofern du keinen Roller hast. Dann gilt es nur noch die Naga-Treppe zu bezwingen. Eine Treppe mit circa 300 Stufen, deren Geländer zwei riesige bunte Schlangen darstellen. Ein anstrengender, aber beeindruckender Weg nach oben.
Falls du das aber nicht kannst oder willst gibt es auch einen Aufzug. Und dann hast du es auch schon geschafft. Du befindest dich direkt im Wat Doi Suthep. Spaziere einmal rings herum über die Außenanlage des Tempels, bewundere zahlreiche Statuen von Buddha oder weißen Elefanten, die Tempelglocken und natürlich die grandiose Aussicht auf die Stadt Chiang Mai. Von hier oben kannst du bei klarer Sicht die ganze Stadt sehen. Genieße diesen Moment.
Daraufhin kannst du, nachdem du deine Schuhe ausgezogen hast, in die Innenanlage des Tempels. Ich war fasziniert davon wie viel Gold mir entgegen gestrahlt hat, als ich die Anlage das erste Mal betreten hatte. Der große goldene Chedi, in dem eine Reliquie von Buddha aufbewahrt werden soll, vergoldetete Statuen, Elefanten und Löwen, Buddhafiguren, zeremonielle Schirme und wunderschöne Wandmalereien.
Lass die vielen kleinen Details auf dich wirken, während du um den Chedi herum spazierst. Für mich war der Besuch des Wat Doi Sutheps einer der Highlights meines Urlaubs und ein ganz besonderer Moment. Hier erfährst du mehr darüber, wie wir ihn bei Sonnenaufgang erlebt haben und abgesehen von den Mönchen, fast alleine in der Anlage waren. Mein persönlicher Geheimtipp.
Eintritt: 30 Baht
Wat Pha Lat
Der Wat Pha Lat ist ebenfalls noch ein echter Geheimtipp abseits der touristischen Massen. Er liegt auch am Berg Doi Suthep, fast direkt an der Straße nach oben und doch ist er so gut im Dschungel versteckt, dass man ihn nicht sieht. Es ist ein sehr ursprünglicher Tempel, eingebettet in die Natur und stellt ein Kontrastprogramm dar, wenn man gerade vom prächtigen, aber überlaufenen Wat Doi Suthep kommt.
Hier wirst du nicht viele andere Touristen treffen. Auch wenn die Anlage nicht sehr groß ist, kann man sich hier einige Zeit aufhalten. Man entdeckt überall etwas Neues. So viele kleine Details verstecken sich zwischen den Bäumen, hinter Steinen und Pflanzen. Der Tempel versprüht einen Charme, den man lange auf sich wirken lassen kann. Ein Ort, der sich auch sehr gut zum Meditieren eignet.
Eintritt: –
Wat Umong
Ebensfalls noch nicht vom Massentourismus überrollt ist der Wat Umong, der, eingebettet in ein schattiges Waldstück, am Fuße des Suthep Berges liegt. Die Anlage besteht aus roten Backsteinmauern, hinter denen sich ein Tunnelsystem verbirgt. In den Tunneln befinden sich Gebetsecken und an manchen Stellen kann man noch Reste früherer Wandmalereien erkennen.
Außerhalb der Mauern führen Treppen hinauf zur großen Pagode, an der häufig meditierende Mönche anzutreffen sind.
An der einen Seite des Tempels befindet sich ein kleiner See, den man über eine Brücke erreicht und an dem man Fische füttern kann. Außerdem gibt es auf der Anlage eine Sammelstelle für alte, zerfallene Buddhafiguren und Reliquien anderer Tempel, die ersetzt wurden. Dieser Platz aus zahlreichen Figuren, teils umgefallen, zerbrochen oder schon von Moos befallen, wirkt etwas seltsam, aber auch sehr mystisch.
Generell ist der Tempel im Vergleich zu anderen eher schlicht. Durch die Ruhe, die er ausstrahlt und seine abgeschiedene Lage, wird er dennoch zu etwas Besonderem.
Eintritt: –
Wat Lam Chang
Der Wat Lam Chang, was übersetzt „gefesselte Elefanten“ bedeutet, ist eine wunderschöne Tempelanlage mitten in der Altstadt Chiang Mais. Während der Entstehung der Stadt befand sich hier noch ein Stück Wald, in dem die Elefanten untergebracht waren, die zum Transport des Königs dienen mussten. In der heutigen Tempelanlage finden sich wahrscheinlich deshalb an fast jeder Ecke Elefantenfiguren.
Auch gibt es einen großen Chedi, der rings herum von Elefanten getragen wird. Neben den zahlreichen Motiven meiner Lieblingstiere haben mir auch die herrlichen Blumen auf dem Gelände besonders gut gefallen.
Eintritt: –
Wat Lok Moli
Am nördlichen Rande der Altstadt befindet sich der Wat Lok Moli (oder Wat Lok Molee). Durch ein hohes verziertes Tor, hinter dem sich zwei große Elefanten aus Stein befinden, gelangt man in die Tempelanlage, zur Gebetshalle und dem gut erhaltenen Chedi aus dem 14. Jahrhundert.
Auch hier gibt es wieder jede Menge kleine Details zu entdecken, wenn man sich die Zeit nimmt und etwas herum spaziert. Sehr schön fand ich den kleinen Baum, an den man goldene und silberne Blätter hängen kann, nachdem man seine Wünsche darauf geschrieben hat.
Eintritt: –
Wat Rajamontean
Schräg gegenüber des Wat Lok Moli auf der anderen Straßenseite und innerhalb der Altstadt liegt der Wat Rajamontean. Man erkennt ihn sofort an dem großen sitzenden Buddha, der Richtung Straße blickt.
Es ist ein wirklich schöner und farbenfroher Tempel, mit zahlreichen tollen Verzierungen. Allein der Boden ist sehr kunstvoll gestaltet. Hier kann man ruhig ein paar Minuten verweilen und die Atmosphäre auf sich wirken lassen, bevor man wieder hinunter zur Straße steigt.
Eintritt: –
Wat Jetlin
Der Wat Jetlin (oder Wat Chedlin) liegt im südlichen Teil der Altstadt. Wir waren ganz alleine hier, als wir diesen Tempel besucht haben. Hinter der Gebetshalle, um die man zum großen Chedi herumgehen kann, gibt es eine tolle Brücke.
Sie führt über einen kleinen See. Dahinter befinden sich die Unterkünfte der Mönche, weshalb man sich hier vielleicht nicht so lange aufhalten sollte. Die kleine Brücke und der See sind aber ein so idyllischer Ort inmitten in der quirligen Stadt, dass man auf ihr ruhig ein paar Minuten verweilen und die Zeit genießen kann.
Eintritt: –
Natürlich bieten die Altstadt und die nähere Umgebung von Chiang Mai noch so viele Tempel mehr. Also mache dich auf den Weg, du findest einige von ganz alleine. Während du durch die Stadt läufst wird dir circa alle 5 Minuten ein neuer Tempel begegnen. Also lass dich treiben und nimm viele tolle Eindrücke mit nach Hause.
Du warst auch schon mal in Chiang Mai und hast selbst schon einige Tempel gesehen? Verrate mir doch, welche dir besonders gut gefallen haben? Ich freue mich darüber.