Durch die Grachten von Amsterdam

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Die Mein Schiff 4 hat heute vor den Toren Amsterdams festgemacht, um uns einen letzten Landgang während der zweiwöchigen Kreuzfahrt durch Westeuropa zu ermöglichen. Danach geht es wieder zurück nach Bremerhaven. Es ist ein kühler Tag, als wir uns vom Hauptbahnhof aus auf den Weg machen, um eine Grachtenfahrt durch die kleinen Kanäle von Amsterdam zu unternehmen.

Gemütlich schlendern wir in Richtung Dam, ein großer Platz im Zentrum der Stadt. Das bedeutendste Gebäude auf dem Dam ist der königliche Palast. Im 17. Jahrhundert einst als Rathaus gebaut, wurde es 1939 umfunktioniert, nachdem das niederländische Königshaus es gekauft hatte.

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Die Königsfamilie nutzt es allerdings nur zu Repräsentationszwecken. Ihren Wohnsitz hat sie in Den Haag. Da sie nicht oft vor Ort ist, sind mehrmals am Tag Führungen durch die edlen und prunkvollen Räumlichkeiten möglich. Ein weiteres wichtiges Gebäude, direkt neben dem Palast, ist die „Nieuwe Kerk“, zu Deutsch „Neue Kirche“. Abgesehen von ihrer Pracht als Kirche dient sie heute als Raum für interessante Ausstellungen und Kulturveranstaltungen. Außerdem ist sie die Krönungskirche der niederländischen Monarchen, sowie Schauplatz königlicher Hochzeiten. Gegenüber des Königspalastes ragt das Nationalmonument in den Himmel. Seit 1956 steht es hier und gedenkt der Opfer der deutschen Besetzung während des zweiten Weltkriegs.

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Über die Kalverstraat, die Fußgängerzone Amsterdams, die zum Shoppen nur so einlädt, bummeln wir weiter in Richtung der berühmten Grachten. Die schmalen Kanäle, bekannt als Grachtengürtel von Amsterdam, schlängeln sich durch das komplette Zentrum und prägen so das Stadtbild. Sie sind charakteristisch für Amsterdam, genauso wie die mit Blumen geschmückten Brücken, die sie überqueren. Es dauert etwas länger, da wir an einigen Käseläden stoppen, um die verschiedensten Sorten Käse zu probieren. Einfach lecker. Das solltest du auf jeden Fall auch tun, wenn du in Amsterdam bist. Nach einiger Zeit haben wir die Grachten aber schließlich erreicht. Wir stehen direkt an einer Brücke, die über die Herengracht führt. Gemeinsam mit der Keizersgracht und der Prinsengracht zählt sie zu den bekanntesten Kanälen der Stadt. Und hier ist es endlich. Das typische Bild, das man im Kopf hat, wenn man an Amsterdam denkt, da man es schon auf so vielen Fotografien gesehen hat. Eng aneinander gereihte, teils schiefe Häuser, dazwischen der Kanal. Im Vordergrund eine kleine Brücke, an dessen geschwungenes Geländer zahlreiche Fahrräder gelehnt sind.

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Uns zieht es aber zunächst weiter zum Museumsplein, einem weitläufigem, parkähnlichen Platz, an dem die drei größten Kunstmuseen der Stadt zu Hause sind: das Rijksmuseum, das Van-Gogh-Museum und das Stedelijk Museum. Für Kunstinteressierte also ein Muss hier vorbeizukommen, um sich unter anderem Gemälde von Picasso, Rembrandt und natürlich Van-Gogh anzusehen.

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Wir gehen heute allerdings nicht in eines der Museen, sondern starten gegenüber des Rijksmuseums mit einer gemütlichen Grachtenfahrt. Für circa eine Stunde wird uns das kleine, offene Boot durch die Kanäle der Stadt schippern.

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Los geht es in Richtung Heineken Experience, einem interaktiven Museum über die Geschichte des Bieres und der traditionsreichen Brauerei Heineken.

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Schließlich biegen wir links ab, um in das weit verzweigte Netz an Wasserstraßen einzutauchen. Während unserer Rundfahrt durchqueren wir unter anderem die Prinsengracht, die Keizersgracht und die Herengracht. Wir kommen vorbei an zahlreichen Haubooten. Mal relativ moderne, mal älterer. Manche sind richtig schön dekoriert, haben eine gemütliche Terrasse. Aus der Not heraus entstanden, um nach dem zweiten Weltkrieg zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, sind die Liegenplätze heute heiß begehrt und dementsprechend auch nicht ganz günstig. Inzwischen dienen einige der Boote als beliebte Übernachtungsmöglichkeit für Touristen.

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Bei der Fahrt durch die Grachten lohnt es sich auf jeden Fall den Nacken nach oben zu strecken und die schmalen, dicht aneinander gereihten Backsteinhäuser zu bewundern. So schmal sind sie, da die Steuern für Gebäude an den Grachten zu früheren Zeiten anhand der Breite des Hauses bemessen wurden. Deshalb entschloss man sich dazu, lieber enger, dafür aber höher zu bauen.

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Besonders schön sind die verschiedenen Giebel der Häuser anzusehen. Hier gleicht keiner dem anderen und so ist jeder für sich sehr besonders.

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Dir fällt sicherlich auch auf, dass einige der Gebäude etwas schief stehen. Das liegt daran, dass sie einst auf Holzpfählen errichtet wurden, die im Laufe der Zeit moderten und in den weichen Untergrund absackten. Heute allerdings sind größtenteils Betonpfähle vorhanden. Lass die wundervollen, zur Seite geneigten Häuser aus Backstein auf dich wirken, während das Boot dich durch die verträumten Kanäle fährt. Neben den gemütlichen Hausbooten, schönen Häusern und mit Blumen geschmückten, kleinen Brücken, kommen wir außerdem an der „Magere Brug“ vorbei.

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Das ist eine etwas größere Brücke aus dem Jahre 1934, die den Fluss Amstel überquert. Heute ist sie eine der bekanntesten Brücken Amsterdams. Früher wurde sie von zwei Wärtern per Hand geöffnet, seit 1994 geschieht dies mechanisch. Mehrmals am Tag kann man diesen Vorgang beobachten, wenn größere Schiffe die Brücke passieren.

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Immer wieder erzählt der sympathische Fahrer unseres Bootes unterhaltsame Anekdoten und gibt uns interessante Informationen über die Häuser, die Grachten und Amsterdam an sich. So sieht man nicht nur die schönsten Ecken der Stadt aus einer etwas anderen Perspektive, sondern erhält auch jede Menge Hintergrundinformationen. Ich bin begeistert von der Bootstour und kann sie dir nur wärmstens empfehlen, wenn du mal in der Stadt bist.

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Nach der Fahrt erkunden wir die Grachten und Gassen der Stadt noch etwas zu Fuß, bevor es zurück zu unseren großen „Mein Schiff“ geht.
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Pünktlich um Mitternacht verlassen wir Amsterdam mit dem dröhnenden Geräusch des Schiffshorns. Bei Regen stehen wir an Deck, während wir das letzte Mal auf unserer Kreuzfahrt einen Hafen verlassen. Noch lange beobachten wir die Lichter der Stadt und lassen unseren Tag Revue passieren.

Natürlich ist ein Tag zu kurz für eine Stadt wie Amsterdam. Aber für einen ersten Eindruck war es super. Hast du Tipps, was man unternehmen sollte, wenn an länger in der Stadt ist? Dann freue ich mich darüber.

2 Gedanken zu “Durch die Grachten von Amsterdam

  1. Helga 20. August 2018 / 7:12

    Schöner Blog und gut strukturiert. Macht Spaß, über deine Erlebnisse zu lesen👍👍👍😊

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