Am heißesten, am trockensten, am tiefsten. Das Death Valley ist definitiv der Nationalpark der Superlative. Denn im Sommer steigen die Temperaturen fast immer über 40° Celsius und viele Orte sind trockener als andere Wüstengebiete dieser Erde. Zudem befindet sich im Death Valley der tiefste Punkt Nordamerikas. Aufgrund der Hitze sind Wanderungen im Nationalpark nicht unbedingt empfehlenswert und nur mit großer körperlicher Anstrengung zu überwinden. Umso mehr lebt der Park von seinen Aussichtspunkten und vielseitigen Wüstenlandschaften. Ein paar Highlights gibt es also, die du dir ansehen solltest. Um einen Eindruck von der Natur und dem Leben im Park zu bekommen, solltest du dir auf jeden Fall auch das Vistitor Center in Furnace Creek, die dortige Ausstellung und den Film nicht entgehen lassen. Danach kannst du losziehen ins „Tal des Todes“.
Mosaic Canyon
Wenn du aus westlicher Richtung ins Death Valley fährst, kommst du zunächst in dem kleinen Ort Stovepipe Wells vorbei. Kurz davor führt rechts eine Abzweigung zum Mosaic Canyon. Der Weg ist ausgeschildert und besteht aus einer knapp 4 km langen Schotterpiste. Die holprige Fahrt zieht sich etwas, bis du schließlich einen Parkplatz direkt am Canyon erreichst. Nimm dir ausreichend Wasser mit, wenn du vorhast den kompletten Weg in den Canyon und wieder zurück zu laufen. Das sind nämlich 6,4 km und du solltest zweieinhalb bis drei Stunden dafür einplanen. Wir sind nur ein kleines Stück hineingelaufen und dann umgekehrt. Ich denke das genügt bei den Temperaturen auch, um einen Eindruck vom Mosaic Canyon zu erhalten.
Lohnenswert ist es auf jeden Fall durch den schmalen Gang hineinzulaufen, während links und rechts glatt geschliffene Steinwände nach oben ragen. Teilweise kann man bereits hier am Anfang tolle Musterungen und die einzelnen Steinschichten, die wirken wie Mosaike, sehen.
Mesquite Flat Sand Dunes
Verlässt man Stovepipe Wells weiter in Richtung Furnace Creek, wird die Landschaft auf einmal durch etwas Besonderes unterbrochen. Am linken Straßenrand haben sich über eine relativ große Fläche Sanddünen geformt. Wenn du vorher noch nicht ganz den Eindruck einer Wüste hattest, weißt du spätestens jetzt, dass du dich mittendrin befindest.
Wenn es die Hitze zulässt, gehe ein paar Meter in die Dünen hinein, unterschätze aber die Entfernungen nicht. Wir haben auch nur ein paar Fotos geknipst und sind weiter gefahren. Diesen kurzen Stopp solltest du auf jeden Fall auch einlegen.
Badwater Basin
Nach dem Visitor Center in Furnace Creek führt dich die Badwater Road in den südlichen Teil des Nationalparks und direkt zum berühmten Badwater Basin. Mit 85,5 m unter dem Meeresspiegel liegt hier der tiefste Punkt Nordamerikas.
Einst ein See, heute eine flache Landschaft, begraben unter einer weißen Salzkruste. Nur noch wenig Wasser ist hier zu finden. Und dennoch gibt es mehr Leben als du vielleicht denkst. Schlangen, Schnecken und Insekten beispielsweise leben an diesem faszinierenden Ort. Durch den hohen Salzgehalt hat das Wasser einst auch seinen Namen „Badwater“, schlechtes Wasser, erhalten. Lasse diese Landschaft einfach einen Moment auf dich wirken, bevor du weiter fährst.
Devil’s Golf Course
Ein weiterer absolut faszinierender Ort auf dem Weg zum Badwater Basin ist der Devil’s Golf Course. Im ersten Reiseführer des Nationalpark Services, der 1934 erschien, heißt es, dass hier nur der Teufel Golf spielen könnte. Daher stammt der Name dieser Landschaft. Nachdem man die Schotterpiste, die zum Devil’s Golf Course führt, überwunden hat, weiß man auch warum. Ein Boden aus Salzkristallen soweit das Auge reicht. Ebenfalls geformt durch den früheren See, der sich mitten im Death Valley befand. Für mich war dieser Ort noch beeindruckender als das Badwater Basin.
Artist’s Drive
Diesen 14,5 km langen Rundkurs kannst du mit dem Auto fahren. Allerdings nur in eine Richtung. Die hügelige, aber befestigte Straße führt dich durch eine bunte Landschaft. Denn der Sand und die Gesteinsformationen schimmern hier in Rosa, Grün, Gold und vielen weiteren Farbtönen.
Besonders schön kannst du dies an der beschilderten Artist‘s Palette bestaunen. Hier kannst du einen kurzen Fotostopp einlegen, bevor du schließlich zurück an die Badwater Road kommst.
Golden Canyon
Auch der Golden Canyon ist von der Badwater Road ausgeschildert. Eine Wanderung hinein empfiehlt sich meiner Meinung nach aufgrund der hohen Temperaturen nicht. Wir haben es versucht und ich muss zugeben, es ist eine interessante Landschaft. Allerdings ist man der Sonne komplett ausgeliefert, da es kaum Schatten gibt. So hat man das Gefühl in einem Ofen spazieren zu gehen. Vielleicht ist es am frühen Morgen etwas besser. Ich würde mich dennoch auf die anderen Orte im Death Valley beschränken.
Zabriskie Point
Der für mich schönste Aussichtspunkt im Death Valley ist der Zabriskie Point. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Fußweg hinauf zu diesem beeindruckenden Ausblick. Wir sind zum Sonnenuntergang hierhergekommen und wurden nicht enttäuscht.
Die bunten Gesteinsformationen leuchten in der sinkenden Sonne. An manchen Stellen erinnerte mich die Landschaft an einen Marmorkuchen, so schön ist sie gemustert.
Wenn sich der Himmel langsam färbt und die Temperaturen etwas angenehmer werden, dann ist hier der perfekte Platz, um einen Tag im Death Valley ausklingen zu lassen.
Dante’s View
Ein weiterer Ausblick, den du dir nicht entgehen lassen solltest, ist der vom Dante’s View Point. Von diesem 1.669 m hohen Aussichtspunkt, hast du einen tollen Blick über das Death Valley und die umliegende Gebirgskette der Panamint Range. Direkt unter dir befinden sich das Badwater Basin und die einzigartige Salzlandschaft des Tals. Ich fand es super, das Tal des Todes zum Abschluss noch einmal von oben zu sehen, bevor es für uns weiter ins bunte Las Vegas ging.
Auch wenn man sich zunächst nicht vorstellen kann, was man in einer Landschaft machen soll, in der es einfach nur heiß und trocken ist, muss ich sagen, dass mich das Death Valley positiv überrascht hat. Es hat mir viele verschiedene Landschaften geboten und ich kann auch dir empfehlen, nicht nur hindurchzufahren, sondern einige der genannten Punkte etwas genauer anzuschauen. Einen Tag solltest du dir dafür meiner Meinung nach Zeit nehmen. Im Visitor Center und durch den dort gezeigten Film habe ich außerdem viel Interessantes über das Death Valley und seine Bewohner gelernt. Denn entgegen seines Namens ist das Tal alles andere als tot. Es ist voller Leben. Sowohl die Tiere, als auch die Menschen haben sich perfekt an die natürlichen Gegebenheiten angepasst. Denn das Death Valley ist eben ihr Zuhause.
Bizzar, lebensfeidlich und menschenleer – vielleicht gerade deshalb wunderschön!
LikeLike
Da kann ich dir nur Recht geben. Das macht das Valley so besonders.
LikeGefällt 1 Person
Toller Reisebericht, war auch schon an diesen Orten im Jahre 2012 und kann deine Erfahrungen bestätigen 🙂
LikeLike