Alles neu macht der Mai

Es ist manchmal wirklich verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Mein letzter Blogbeitrag ist aus November 2018 und seitdem war es ruhig hier. Aber warum eigentlich? Das würde ich dir gerne etwas genauer erzählen. Denn jetzt ist Fernwehenlassen zurück.

Eigentlich war der Plan im Winter 2018/2019 meine ganzen Berichte über unseren Roadtrip in den USA zu schreiben und zu veröffentlichen. Im November 2018 allerdings habe ich eine berufliche Weiterbildung in Vollzeit begonnen, die mich im Laufe der Zeit doch mehr beansprucht hatte, als ich anfangs dachte. Somit ist der Blog leider in den Hintergrund gerückt. Als ich die Fortbildung im Juli 2019 endlich erfolgreich abgeschlossen hatte, haben Alex und ich eine Entscheidung getroffen: Wir wollten nochmals länger verreisen. Ohne Jobperspektive, entgegen aller Zweifel und negativer Kommentare von außen, ging es für uns also in unser bisher größtes Abenteuer und es fühlte sich sehr gut an. Für uns stand einfach fest, wenn nicht jetzt, wann dann. Außerdem waren wir uns sicher, dass es immer irgendwie weitergehen wird, wenn man nur an sich glaubt. Und so hieß es ab Mitte Juli 2019 für 2,5 Monate: Singapur, Indonesien und Dubai.

10 Wochen haben wir einfach nur das Leben genossen und das in vollen Zügen. Wir haben neue Städte erkundet, sind auf der Suche nach versteckten Wasserfällen durch den Dschungel gewandert, mit dem Roller durch die Reisfelder gedüst, haben wunderschöne Fleckchen unserer Erde entdeckt und hin und wieder haben wir auch einfach nur am Strand oder Pool relaxed.

Zudem haben wir uns so intensiv mit uns selbst, unserer Umwelt und unseren Träumen beschäftigt wie nie zuvor. Vor allem aber die Begegnungen mit tollen Menschen und das Sammeln unfassbar  vieler neuer Erfahrungen haben diese Zeit unbeschreiblich gemacht, uns geprägt und verändert.

Als wir im Oktober letzten Jahres wieder zurück in Deutschland waren, haben wir es irgendwie nicht geschafft, wieder so richtig anzukommen. Wir hatten so viele Erlebnisse zu verarbeiten, die nur wir beide miteinander teilten. Gedanklich waren wir eigentlich noch in Indonesien und die Tatsache von heute auf morgen wieder in den Alltag geworfen zu werden, war nicht ganz einfach. Zuhause hatte sich schließlich nichts verändert und die Menschen in unserem Umfeld hatten nicht das erlebt, was wir erleben durften. Es lag jetzt also an uns, unsere Einstellungen, Vorsätze und die Leichtigkeit der Reise weiterhin beizubehalten. Dazu kamen anfangs gesundheitliche Probleme und eine Jobsuche, die für mich zunächst schwieriger war, als ich gedacht hatte. Und schwups war es auch schon da: das Loch, in das wir eigentlich nicht fallen wollten. Ganz spontan fuhren wir deswegen Mitte November, nahezu von heute auf morgen, für eine Woche an die Ostsee. Die zweite Heimat und Lösung für fast alles. Und was soll ich sagen. Es hat tatsächlich funktioniert. Das Rauschen der Wellen, lange Spaziergänge, leckeres Essen, wundervolle Yoga-Sessions, gemütliche Saunaabende und vor allem nochmal die Zeit zu zweit hat uns ankommen lassen. Und wir haben uns in der ruhigen Nebensaison nochmals ein Stück mehr in die Ostsee verliebt.

Danach waren wir endlich bereit für den Alltag. Alex hatte großes Glück und konnte Ende November bereits in einen neuen Job starten und auch ich konnte mich gestärkter der Jobsuche widmen. Obwohl wir plötzlich nur noch sehr wenig Zeit miteinander verbrachten, war alles perfekt. Wir versuchten nun jede freie Minute intensiv zu genießen. Viel intensiver, wie vor der Reise. Viele Dinge, die uns vorher wichtig waren, sind es nicht mehr und so viele andere Aspekte, mit denen wir uns vorher nicht beschäftigt hatten, sind jetzt Bestandteil unseres Lebens. Inzwischen sind wir bereits über ein halbes Jahr wieder hier und auch ich bin endlich in einen neuen Job gestartet. Alles hat sich gefügt, weil wir immer an uns geglaubt hatten. Wir haben uns während der vergangenen zwei Jahre gegen so viele eigene und fremde Zweifel gestellt. Nicht jeder hat unsere Entscheidungen verstanden und das war nicht immer leicht für uns. Aber wir sind gewachsen, selbstbewusster geworden und es ist uns inzwischen egal, was andere über uns denken. Denn wir sind glücklich so. Glücklicher als je zuvor.

Von den letzten zwei Jahren, unserer Zeit in Indonesien und allen weiteren Erlebnissen, will ich dir im Laufe der nächsten Monate mehr erzählen. Natürlich gibt es auch noch mehr Berichte aus den USA und ein paar neue Themen werden dazukommen. Ich freue mich endlich wieder mehr mit dir teilen zu können und hoffe du hast weiterhin Spaß dabei.

Ganz liebe Grüße,

Fernwehenlassen ♥

2 Gedanken zu “Alles neu macht der Mai

  1. wasserundeis 18. Mai 2020 / 11:43

    Willkommen zurück :-).
    Das Leben ist wie es ist – viel zu kurz. Leben und Erleben kommen an erster Stelle, das Schreiben ist das Nacherleben, der Urlaub im Kopf.

    Gefällt 1 Person

    • Fernwehenlassen 23. Mai 2020 / 16:10

      Das stimmt, das hast du sehr schön gesagt. Das Erleben ist wirklich das Wichtigste. Ganz liebe Grüße

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