
Es ist so unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Heute vor genau einem Jahr saßen wir an der Marina Bay in Singapur, beobachteten, wie die Sonne langsam unterging und die Stadt zu leuchten begann. So langsam begriffen wir, dass das alles hier kein Traum war.
Wir haben uns so viele Gedanken darüber gemacht, ob wir das wirklich machen können. Nochmal mehrere Monate verreisen? Ohne Jobperspektive, ohne riesiges finanzielles Polster? Einfach darauf pfeifen, was andere von uns denken? Die Entscheidung hieß schließlich: Ja das können wir. Deshalb stiegen wir Mitte Juli 2019 in den Flieger in Richtung Singapur. Und in diesem Moment waren wir vermutlich die glücklichsten Menschen.
Zweieinhalb Monate lagen vor uns. Freiheit, Unbeschwertheit, Abenteuer und Entspannung. Wir hatten zwar einen Plan, wo es hingehen sollte und doch wussten wir nicht wirklich, was uns erwartete.

Zunächst ging es für eine Woche nach Singapur, um langsam wieder in Asien anzukommen und die Stadt zu erkunden. Bereits hier waren wir hin und weg und uns zu 100% sicher, dass wir das Richtige taten. Wir waren sehr froh darüber, dass wir uns genug Zeit genommen zu haben, um die Stadt und ihre Vielseitigkeit auf uns wirken zu lassen und nicht nur für zwei oder drei Tage hier zu stoppten. Nach dieser einen Woche hat Singapur uns absolut von sich überzeugt und wir werden bestimmt wieder kommen.





Als wir einige Tage später schließlich zum ersten Mal unsere Zehen in den Strand auf Lombok bohrten, stiegen uns dann tatsächlich Tränen des Glücks in die Augen und die Anspannung der letzten Monate fiel von uns ab. Weißer Sand, türkises Wasser und weit und breit keine Menschenseele. Nur eine kleine, freundliche Indonesierin, die hier Getränke und Kokosnüsse verkaufte. In diesem Moment konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, stülpte mein Kleid über den Kopf und rannte ins Meer.


Dieses Glücksgefühl begleitete uns schließlich zwei Monate durch Indonesien. Da waren Sonnenuntergänge wie aus dem Bilderbuch, einsame Wasserfälle mitten im Dschungel, beeindruckende Tempel und Tag für Tag unfassbar leckeres Essen. Wir sind mit Schildkröten geschwommen, haben exotische Früchte direkt vom Baum gepflückt, sind durch die Reisfelder gewandert, haben mit Einheimischen gekocht und unfassbar Vieles über die Kultur und die Religion der Menschen auf Lombok und Bali gelernt. Unterwegs begleitete uns stets der Fahrtwind auf unserem Roller, der uns die Freiheit um die Ohren blies.




Ganz besonders für uns waren zudem die vielen Begegnungen mit neuen Menschen. Egal ob andere Reisende oder Einheimische. Sie waren so wertvoll und prägend und wir sind froh, auch heute noch Kontakte aus dieser Zeit zu haben. Die Wochen, die wir auf Lombok, Bali und weiteren Inseln Indonesiens verbracht haben, sind unvergesslich für uns und haben in vielen Bereichen unser Leben und unsere Einstellungen verändert. Dafür sind wir unglaublich dankbar.

Als der Flieger Ende September wieder abhob und Bali unter uns kleiner wurde, zog es mir den Magen zusammen und wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Diesmal war ich wirklich traurig. Wir hatten lange versucht zu verdrängen, dass dieser Traum irgendwann enden würde. Aufhalten ließ es sich dennoch nicht.
Etwas leichter machte es die Tatsache, dass zunächst noch eine knappe Woche in Dubai vor uns lag, bevor es endgültig nach Deutschland ging.
Dubai war nach unseren bisherigen Erlebnissen eine ganz andere Welt und das absolute Kontrastprogramm zu den letzten Wochen. Wir hatten auch hier eine tolle Zeit und es war wirklich beeindruckend, diese Stadt der Superlative mal zu sehen. Dennoch hat sie sich nicht in unsere Herzen gespielt. Es war irgendwie nicht so ganz unsere Welt. Vielleicht aber auch, weil ein Stück von uns immer noch auf Lombok am Strand saß.

Von all unseren Erlebnissen möchte ich dir in den nächsten Wochen nach und nach mehr erzählen. Ich dachte, das bietet sich an, nachdem ich aktuell sowieso in Erinnerungen schwelge. Natürlich gebe ich dir auch einige Tipps, falls du selbst einmal den einen oder anderen Ort davon besuchen möchtest. Ich wünsche dir schon jetzt viel Spaß mit meinen Berichten und meiner virtuellen Reise zurück ins letzte Jahr.